In der Wasser- und Abwassertechnik spielen Energieverbrauch und Betriebskosten eine zentrale Rolle. Mit steigenden Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gewinnen VFD Frequenzumrichter zunehmend an Bedeutung. Sie haben sich zu einer wichtigen Schlüsseltechnologie moderner Wasser- und Abwasseranlagen entwickelt.
In konventionellen Anlagen laufen Pumpen und Gebläse häufig mit konstanter Drehzahl. Die Anpassung der Fördermenge erfolgt über Ventile oder Drosseln, was zu hohen Energieverlusten und erhöhtem Verschleiß führt. Der Einsatz von VFDs bietet hier eine deutlich effizientere Lösung. Durch die stufenlose Regelung der Motordrehzahl kann der Volumenstrom exakt an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Dadurch sinkt der Energieverbrauch erheblich, insbesondere bei Teillastbetrieb.
In der Trinkwasserversorgung werden VFDs häufig bei Rohwasserpumpen, Druckerhöhungsanlagen und Verteilpumpen eingesetzt. Sie ermöglichen eine konstante Druckregelung im Leitungsnetz, auch bei schwankendem Wasserbedarf. Das reduziert Druckstöße, senkt das Risiko von Rohrbrüchen und verlängert die Lebensdauer der Anlagen. Gleichzeitig sorgt der Sanftanlauf für geringere Einschaltströme und weniger mechanische Belastung.
In Kläranlagen ist der Einsatz von VFDs besonders bei Förderpumpen, Rücklaufschlammpumpen und Belüftungsgebläsen von großer Bedeutung. Die Belüftung zählt zu den größten Energieverbrauchern in der Abwasserreinigung. Durch die Kombination von VFDs mit Sauerstoff- oder Prozessregelungen kann die Luftzufuhr bedarfsgerecht gesteuert werden, ohne die Reinigungsleistung zu beeinträchtigen. Das führt zu erheblichen Energieeinsparungen und stabileren Prozessbedingungen.
Darüber hinaus tragen VFDs zur höheren Automatisierung und Flexibilität des Anlagenbetriebs bei. In Verbindung mit PLC- oder SCADA-Systemen ermöglichen sie Fernüberwachung, Fehlerdiagnose und optimierte Betriebsstrategien. Dies erleichtert die Wartung und reduziert den personellen Aufwand, insbesondere bei größeren oder dezentralen Anlagen.
Bei der Planung ist jedoch eine fachgerechte Auslegung entscheidend. Aspekte wie Netzrückwirkungen, Umgebungsbedingungen und Schutzmaßnahmen müssen berücksichtigt werden. Richtig eingesetzt bieten VFDs in der Wasser- und Abwassertechnik langfristige wirtschaftliche und technische Vorteile und leisten einen wichtigen Beitrag zu einem energieeffizienten Betrieb.